
Patientennahe Fernüberwachung mit Hilfe von KI
Eine berührungslose Sensortechnologie könnte es künftig ermöglichen, den Gesundheitszustand von Patienten kontinuierlich zu überwachen und schnell auf Veränderungen zu reagieren. Entwickelt wurde sie von der Hypros GmbH, die nun mit dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD eine Machbarkeitsstudie abschloss.
Unterstützung für das medizinische Personal, schnellere Reaktion auf unvorhergesehene Komplikationen oder Veränderungen, daraus folgend mehr Sicherheit für die Patienten – das alles soll die KI-gestützte Sensortechnologie der Hypros GmbH möglich machen. Das Stralsunder Unternehmen konnte nun im Rahmen eines Machbarkeitsnachweises gemeinsam mit dem Fraunhofer IGD in Rostock belegen, dass die von ihm entwickelte Technologie funktioniert.
Mit Hilfe einer KI-gestützten Kombination aus RGB-Kameras, Thermal- und Distanzsensoren, installiert über dem Krankenhausbett, können kritische Entwicklungen wie Medikamentenreaktionen, Flüssigkeitsmangel, Kreislaufprobleme oder sogar eine beginnende Sepsis in Echtzeit festgestellt werden – ohne direkten Patientenkontakt.
Zum Einsatz kommen dabei batteriebetriebene IoT-Geräte mit niedrigauflösenden optischen Sensoren und Umweltsensoren. Sie erzeugen keine identifizierenden Bilddaten, die Privatsphäre der Patienten bleibt damit gewahrt. Ein mit hochauflösenden Bildern trainiertes Modell wird auf die Low-Res-Sensorik übertragen, erkennt die Situation und liefert die Informationen zum Zustand des Patienten an das medizinische Personal, das entsprechend reagieren kann.
Die positiven Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sind ein großer Schritt Richtung Praxiseinsatz. Bis es tatsächlich soweit ist, muss jedoch noch einiges getan werden. So empfehlen die Experten des Fraunhofer-Instituts die Evaluation höherauflösender Sensoren und KI-basierter Bewertungsalgorithmen im klinischen Einsatz sowie die Untersuchung der Temperaturerfassung mit höherer Auflösung.